Pionierpokal

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Der Wettkampf der Pionierspielmannszüge um den Wanderpokal der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ war ein besonderes Turnier nur für Nachwuchs-Spielmannszüge. Er wird seit 1964 ausgetragen.[1] Der Wettkampf wurde mitunter auch als „DDR-Bestenermittlung“ bezeichnet, bis dann ab 1970 die DDR-Bestenermittlung der Nachwuchs-Spielmannszüge ein eigener Wettkampf wurde, nachdem die Einteilung der Züge in Leistungsklassen begann und ein separater Wettbewerb für die leistungsstärksten unter ihnen etabliert werden sollte.

Seit 1971 wurde der Pokal gleichzeitig als Aufstiegsturnier zur Leistungsklasse I (bzw. später wieder Sonderklasse) der Pioniere ausgetragen und somit waren dann nur noch Züge der Leistungsklassen II startberechtigt (vorher alle unabhängig ihres Leistungsniveaus). Die drei ersten Züge stiegen auf, traten damit im Folgejahr bei den Bezirksmeisterschaften in der LK I an und waren für den nachfolgenden Pionierpokal nicht mehr zugelassen (sofern sie nicht vorher wieder in LK II abstiegen). Diese LK II der Pioniere existierte bis dahin nicht und wurde mit den Bezirksmeisterschaften des selben Jahres zum ersten Mal gebildet.

Veranstalter waren der Zentralrat der FDJ, Abteilung Junge Pioniere sowie die Zentrale Spielleutekomission des DTSB. Durchgeführt wurden die Turniere von der Arbeitsgruppe Nachwuchs der Fachkomission Spielmannszüge des DTSB.

Teilnahmeberechtigt waren Pioniere und Schüler, die das 16. Lebensjahr (Festlegung 1968[2]) bzw 15. Lebensjahr noch nicht erreicht hatten.

Züge mit den besten Leistungen wurden in den Zentralen Spielmannszug der DDR berufen.

Veranstaltungen und Ergebnisse

Pionierpokal 1964 [keine Details bekannt]

Sieger: Comenius-Schule Stendal[3]

Pionierpokal 1965 [keine Details bekannt]

Sieger BSG Einheit Stendal[3]

Pionierpokal 1966 [keine Details bekannt]

1. BSG Einheit Stendal[3]

2. SG Dynamo Halle[4]

Pionierpokal 1967

  • Datum: 1967
  • Ort: Sondershausen
Platz Verein Punkte[1]
1 SG Dynamo Halle 55,53
2 SSG Wismar 54,70
3 BSG Chemie Bad Dürrenberg 52,75
4 BSG Medizin Magdeburg 52,52
5 BSG Lok Stendal 52,51
6 SG Dynamo Burg 52,05
7 BSG Empor Bad Langensalza 48,91

Insgesam 8 Durchgänge wurden durchgeführt.

Pionierpokal 1968

  • Datum: 8./9.06.1968
  • Ort: Berlin (Festwiese des Schwimmstadions am Friedrichshain)
Platz Verein Punkte[5]
1 SG Dynamo Halle 49,53 Pkt.
2 SSG Oschersleben 49,23 Pkt.
3 SSG Wismar 48,33 Pkt.
4 BSG Chemie Bad Dürrenberg 46,47 Pkt.
5 SSG Magdeburg 44,56 Pkt.
6 SSG „Ernst Thälmann“ Burg 44,40 Pkt.
7 BSG Einheit Stendal 44,20 Pkt.
8 SSG Grabow 43,23 Pkt.
9 BSG Empor Bad Langensalza 41,50 Pkt.
10 BSG Lok Stendal 39,40 Pkt.
11 BSG Chemie Schönborn 39,36 Pkt.

Zwei Durchgänge am Samstag, zuerst mit Kür- und Pflichtmarsch („Groß-Berlin“) und dann mit Pflichtmärsche 4 und 10. Sonntag konnte nur ein Durchgang (Hornmarsch „Hoch Hamburg“ und ein Kürmarsch) stattfinden, da das Regenwetter zur Verkürzung des Programms zwang.

Veranstaltet wurde es im Rahmen des Pressefestes des „Neuen Deutschland“.

Ein erstes (von drei) Turnieren sollte am 4. und 5. Mai 1968 in Spremberg durchgeführt werden, fiel aber aus.[6] Das dritte vorgesehene Turnier am 13./14.07.1968 in Güntersberge fand ebenfalls nicht statt, weshalb die Ergebnisse von Berlin die Endergebnisse sind.

Die Kommission Kinder und Jugend hat auf Grund eines Protestes vom Pionierspielmannszug Bad Dürrenberg dem Pionierspielmannszug der SSG „Rudolf Harbig“ Wismar nachträglich 2,5 Punkte in der Bewertung abgezogen, da dieser Zug entgegen der Wettkampfordnung mit nur einer Lyra antrat. Aus dieser Festlegung ergibt sich folgender Endstand:

Platz Verein Punkte[7]
1 SG Dynamo Halle 148,6
2 BSG Lok Oschersleben 147,7
3 SSG „Rudolf Harbig“ Wismar 142,5 (vorher 145,0)
4 SSG Chemie Bad Dürrenberg 139,4
5 HSG Medizin Magdeburg 133,7
6 SG „Ernst Thälmann“ Burg 133,2
7 BSG Einheit Stendal 132,6
8 SSG Oberschule Grabow 129,7
9 BSG Empor Langensalza 124,5
10 BSG Lok Stendal 118,2
11 BSG Chemie Schönborn 118,1

Pionierpokal 1969

Im Jahr 1969 fand kein Pionierpokal aufgrund des V. Turn- und Sportfest statt.

Pionierpokal 1970

  • Datum: 18.07.1970
  • Ort: Bad Schmiedeberg[8]
Platz Verein Punkte[9]
Stabf. 1. Flöte 2. Flöte Kl. u. gr. Trommel Bkleidung u. Ausrüstung Gesamt[10]
1 BSG Traktor Hasselfelde 4,85 4,20 4,65 4,40 5,00 54,40
2 SG Oberlichtenau 4,70 3,80 3,95 3,95 5,00 52,40
3 SG Cattenstedt 4,50 4,15 3,85 4,35 4,50 52,10
4 SSG Bischofswerda 4,60 3,55 4,15 3,95 5,00 52,00
5 BSG Motor Zeitz 4,45 3,95 4,05 4,45 4,60 51,30
6 BSG Traktor Großsteinberg 3,95 4,10 4,40 4,40 4,35 50,40
7 SSG Großdrebnitz 4,05 3,70 4,30 4,05 4,60 49,95
8 SG Dynamo Halle 3,95 3,90 4,40 4,35 4,65 49,35
9 SG Perleberg/Pritzwalk 4,45 4,30 0,00 4,05 4,85 47,25
10 BSG Baukema Aschersleben 4,55 4,00 0,00 4,20 4,50 46,65
11 BSG Motor Boizenburg 4,60 3,30 0,00 3,30 4,80 45,00
12 SG Altenburg/Karl-Marx-Stadt 3,40 2,75 3,70 3,70 4,25 44,05
13 SSG Ermsleben 3,05 3,20 0,00 3,65 3,60 40,60
- BSG Turbine Lauta 3,00 3,90 3,75 3,90 4,60 -

Die gesamte Leistungsklasse 1, also jene 15 Züge, die bei den Bezirksmeisterschaften 1970 die höchste Punktzahl erreicht haben und nicht dem „Zentralen Musikkorps der FDJ“ angehören sowie die restlichen im Trainingslager für die III. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR anwesenden Spielmannszüge.

Pflichtmärsche: 1. Wandermarsch, 2. Sturmlied der freien Türner, 3. Turner auf zum Streite, 4. Groß-Berlin (für 2. Durchgang war „Wandermarsch“ bereits gesetzt, für den 1. Durchgang demnach einer der drei verbleibenden vor dem Wettkampf gelost)

Pionierpokal 1971

  • Datum: 31.07.1971[11]
  • Ort: Sondershausen
Platz Verein Punkte[12]
1 BSG Lok Oschersleben 54,00
2 TSG Lübbenau 51,30
3 BSG Traktor Zabeltitz 50,75
4 TSG Halle-Trotha 48,85
5 BSG Motor Altenburg 46,70
6 BSG Traktor Taucha 44,60

Pflichtmärsche: Sturmlied, Turner auf zum Streite, Wandermarsch[11]

Entsprechend der Festlegung galt dieser Wettkampf als „Aufstiegsturnier“ und wurde nur von den Kollektiven der Leistungsklasse II bestritten. Dass nur 6 Züge (von 10, die sich über die Bezirksmeisterschaften 1971 dafür qualifizierten) die Chance des Aufstiegs wahrnahmen, lag in der Tatsache, dass die LK II erst nach Abschluss der Bezirksmeisterschaften 1971 gebildet wurde und demzufolge sehr wenig Zeit zur Vorbereitung, nicht nur musikalisch, sondern vor allem organisatorisch, für die einzelnen Gemeinschaften blieb. Für die drei ersten Plätze bedeutete dies den Aufstieg zur LK I, in der sie dann 1972 startberechtigt waren. Es gab keine Absteiger, auch die nicht Gestarteten behielten die Leistungsklasse, wie das Reglement für 1971 ausschrieb.

Pionierpokal 1972

  • Datum: 13.-24.08.1972 (genauer Tag unbek.)
  • Ort: Limbach-Oberfrohna
Platz Verein Punkte[13]
1 BSG Motor Zeitz 50,70
2 SG Dynamo Halle 50,05
3 SG Großdrebnitz 47,60
4 BSG Turbine Lauta 44,25
5 BSG Einheit Mutzschen 43,05
6 BSG Motor Altenburg 43,15
7 BSG Motor Boizenburg 37,40
8 TSG Traktor Taucha disqu.

In diesen beiden Wochen fand im selben Rahmen das Trainingslager des Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR statt.

Die Mädchen und Jungen der TSG Traktor Taucha beherrschten den vom Kampfgericht festgelegten Pflichtmarsch nicht und mussten disqualifiziert werden.[14]

Der Spielmannszug der 4. OS Leipzig blieb dem Wettkampf aus unerklärlichen Gründen fern.

Pionierpokal 1973

  • Datum: 07.-12.05.1973 (genauer Tag unbek.)
  • Ort: Holzhausen oder Liebertwolkwitz
Platz Verein Punkte[15]
1 BSG Medizin Mühlhausen 56,30
2 BSG Baukema Aschersleben 49,80
3 BSG Traktor Zabeltitz 49,10
4 SG Perleberg/Pritzwalk 48,50
5 BSG Traktor Hasselfelde 48,10
6 TSG Lübbenau 47,50
7 BSG Fortschritt Bischofswerda 47,30
8 SG Oberlichtenau 47,00
9 SSG Großdrebnitz 39,00
10 BSG Turbine Lauta 37,10

In diesen Tagen fand ein Trainingslager des Zentralen Pionierspielmannszuges der DDR in Holzhausen und Liebertwolkwitzstatt (bei Leipzig) statt, in dessen Rahmen der Wettkampf ausgetragen wurde.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Der Tambour 9/1967
  2. Der Tambour 3/1968
  3. 3,0 3,1 3,2 Der Tambour 9/1984
  4. Der Tambour 4/1970
  5. Der Tambour 6/1968
  6. Der Tambour 4/1968
  7. Der Tambour 9/1968
  8. Der Tambour 4/1970
  9. Der Tambour 9/1970
  10. Der Tambour 8/1970
  11. 11,0 11,1 Der Tambour 1/1971
  12. Der Tambour 8/1971
  13. Der Tambour 9/1972
  14. Der Tambour 10/1972
  15. Der Tambour 6/1973